AH-Ausflug in die niedere Tatra
 
   

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AH-Ausflug des TV Feldkirchen

in die Slowakei

30.09. - 03.10.2011

Der Freitag

Fast schon traditionell begann unser Ausflug mit
dem 6-Uhr-Weißwurscht-Frühstück beim Hafner.

Abfahrt 6.30

Die Fahrt lief so gut, dass wir bereits zur
Mittagspause kurz vor Bratislava waren.
Inzwischen hat sich auch die Nachhut mit
4 Personen planmäßig verspätet in Bewegung gesetzt.

 

 

Erster touristischer Höhepunkt: Banská Bystrica

 

 

 

 

 

 

 

 

        

Banská Bystrica ist eine mittelgroße Stadt mit ungefähr 80.000 Einwohnern.

Die Stadtmitte ziert ein wunderschön gestalteter Platz, den Kirchen und Häuser mit herausgeputzten Fassaden säumen.
Ein Straßenkaffee reiht sich an das nächste.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben uns vorgestellt, dass die Autos allgemein in der Slowakei ein wenig älter sind als bei uns - aber dass es gleich so extrem ist !

Zum Kaffee haben wir uns in einer Pizzeria niedergelassen. Den gewünschten Kuchen dazu konnte man sich im benachbarten Eiskaffee besorgen.

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Ort hat Martin einen Teil seiner Schulausbildung und seine Lehre absolviert.
Er liegt ungefähr 80 km vom Zielort entfernt.
So gegen 19:00 Uhr sind wir dann in Závadka im Hotel angekommen. Auch wenn es nicht mehr "Hotel Golden Fish" hieß und die Internetseite verschwunden war, existierte es noch.

Bei völliger Dunkelheit erlaubte uns nur der Mond einen dämmrigen Blick auf die Umgebung zu werfen.

 

 

 

           Plötzlich zerriß ein Schrei von Andi die Stille mit den Worten:
"Do is wos, do bewegt sie wos - hobt sas a gseng!".
Alle Kameras richteten sich auf die Stelle, auf die er wild fachierend deutete. Auf die Rückfrage, was denn da gewesen sein sollte, erhielten wir die Antwort: "Des wor oaner - a Bär - i hobm erkannt".
Und sein Gesichtsausdruck verriet, daß er es ernst meinte.
Tatsächlich schien sich eine haarige Gestalt im Bereich der Nebengebäude aufzuhalten
.

 

 

 

 

 

Ob es eher ein aufgebundener war oder eine Wildsau oder der Gärtner, konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. Ein ungutes Gefühl machte sich langsam breit und drückte auf die Stimmung.

 

 
Dieselbige änderte sich etwas zum Besseren, als wir das Hotel betraten und die nette Dame an der Rezeption die Zimmer zuteilte. Noch entspannter wurde es dann, als das Abendessen serviert wurde und beim Warten auf die Nachhut die eine oder andere Halbe in die trockenen Kehlen floss.   

 

 

 

 

 

 

Wenn es Nacht wird in der Tatra treten schaurige Geschöpfe in Erscheinung, die sogenannten Blaubären
(siehe Artikel aus dem Mangfallboten unter "Aktuelles"). Sie schleichen gern mal um die Häuser und dringen in Einzelfällen schon mal in abgelegene Hotels ein um ihren albernen Spuk zu treiben.
Zum Glück war das Haus alarmgesichert.



 

  

Das bereitete so manchem eine schlaflose Zeit und die Nerven lagen blank.
Und dem guten Geist, der ebenfalls des Nachts seine Runden drehte um über den Schlaf der Gäste zu wachen, trieb es die Zornesröte ins Gesicht.

Das Urviech war nämlich nicht mehr auffindbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

Stattdessen begegnete man dem verängstigten Personal, die den  Zlý Chlap (Bösen Mann) am nächsten Morgen aufs heftigste beschimpften.
Endlich zur Ruhe gekommen, begannen dann die Schreinerarbeiten im angrenzenden Bett.


Der Samstag
Die Nacht war ein Traum und der nächste Morgen erst recht. Die Slowakei - ein Land ohne Wolken.
Dieses traumhafte Wetter begleitete uns gnadenlos über die gesamten vier Tage.


Der Tag stand im Zeichen der mentalen und physischen Vorbereitung auf das für Sonntag angesetzte Länderspiel.
Der von Martin hervorragend organisierte Ausflug sah eine Bergwanderung in der Hohen Tatra vor.
Michal lotste uns durch die Niedere Tatra über Poprad zum Fuß der Hohen Tatra nach Štrbské Pleso (kein Tippfehler!). Luftlinie waren wir hier nur 5 km von der polnischen Grenze und ca. 20 km von dem bekannten Wintersportzentrum Zakopane entfernt.

Vor Ort übernahm Juri, ein einheimischer Bergführer aus Dorfen/ St. Wolfgang, die Führung, der uns auf den 2093 m hohen Predné Solisko leitete. Von da oben hatte man einen hervorragenden Blick fast über das ganze Land.


Zur physischen Vorbereitung gehörte auch die kontrollierte und zeitlich sinnvoll über den Tag verteilte Nahrungsaufnahme unter sportärtzlicher Aufsicht.

Das sah so aus:

18:00 Uhr: Erste Stärkung nach dem Frühstück um 8 Uhr in einem Restaurant in Poprad.
Die Tragik sei hier im Voraus schon angemerkt: Gleich zwei sogenannte Fitness-Teller auf einmal haben es nicht geschafft, daß unser Schorsch rechtzeitig zum Spiel einsatzfähig wurde.

 

 

19:45 Uhr: Zweite Stärkung bei Cubans im Wohnzimmer. Da gab es prima Käsehäppchen,  Schokoladenschnitten und leichte Getränke.

 

 
21:30 Uhr: Dritte Stärkung: Zum Abschluß des Tages servierte man uns im Hotel eine Nudelsuppe mit Gemüse und zum Hauptgang ein zartes Steak mit Kartoffeln und Salat.
 

 

Die Einnahme von bestimmten alkoholischen Getränken wurde an diesem Abend streng rationiert.
Auch auf die konsequente Einhaltung der Nachtruhe wurde geachtet.

Klar - es ging ja um was.

 

 

Der Sonntag

Spielbeginn 09:30 h !  Fußball spielen um diese Uhrzeit - ja pfüd' di Gott.
Ein Länderspiel birgt stets eine gewisse Brisanz. Insbesondere dann, wenn man den Gegner nicht kennt und wenn aus des Gegners Land zwei bis drei Spieler bei der eigenen Mannschaft  mitspielen.

 

  

Das Spiel fand im benachbarten Benuš statt.
Standesgemäß ging es mit einer offiziellen Begrüßung, Mannschaftsfotos und Austausch von Geschenken los.


Unsere Elf wurde durch einen Torwart der Gäste verstärkt. Fairerweise haben wir dafür gesorgt, daß er nicht allzu viel zu tun bekam.

  

 

 

Bereits nach ungefähr 10 Minuten stand es 0:2 durch Treffer von Martin und Wulff. Die weitere konsequente Spielweise ließ den Gegner einigermaßen alt aussehen und führte nach einer halben Stunde zum 0:4, wiederum durch Martin und Mick, der den sehenswerten Abschluß von Andi abseitsverdächtig abstaubte. Der Schiedsrichter wollte den Treffer trotz Betteln unsererseits unbedingt anerkennen.
Euphorie machte sich breit - nur bei einem nicht - Alen: "Mia miasn jetz aufpassn - i hob do so a G'fui ...". Und er sollte Recht behalten.
Kurz darauf fiel das erste Tor für den Gegner. Vor der Pause sorgte  unsere slowakische Flügelzange noch für den alten Abstand durch Martin.
Nach der Halbzeitpause war alles anders. Aber warum nur? Lag es am neuen Torwart? Wohl nicht - tatsächlich ging höchstens ein einziges Tor auf Bernhard's Konto. Was war mit Martin? Einige wollten beobachtet haben, daß er in der Pause vom Gegner mit klaren Getränken gedopt wurde! Vermutlich lag es an der Moral des Gegners, der die Abwehr so unter Druck gesetzt hat, daß Fehler nicht mehr vermeidbar waren. Am Ende stand es tatsächlich 5:5 !
Somit mußte die Entscheidung per Elfermeterschießen her. Da waren sie wieder - unsere Stärken: Alle elf Schützen trafen und Bernhard im Tor sorgte für zwei Tore Unterschied.

FK 04 Bacúch - TV Feldkirchen  14:16 n.E. (5:5, Halbzeit 1:5)

 


Im Anschluß daran schauten wir uns ein Spiel der A-Jugend an, das sehr unterhaltsam und auf hohem Niveau ablief.
Unsere Gastgeber haben uns dann zu einem traditionellen Essen in uriger Umgebung in Bacúch eingeladen
.
 

 

Es gab Gulasch mit Kartoffeln aus dem großen Hafer, dazu Schafskäse und Salzgebäck. Und zwischen durch noch Mohn-, Topfen- und Nußstrudel. Und das Ganze immer wieder.

Nach diversen Getränken löste sich bei einigen die Hemmung slowakisch zu sprechen.
Es war eigentlich ganz einfach. An die meisten Begriffe muß man einfach ein "ski" anhängen um die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners zu erwecken. Zum Beispiel "Haferlschuhski" oder "Wadelstrümpfski". (Kein Sliwowitz!)
In den meisten Fällen waren wir jedoch froh, und das galt für alle vier Tage, dass wir unsere beiden Dolmetscher Martin und Michal immer in Reichweite hatten.

 

Zur Auflockerung stand im Hotel erst mal ein Bowling-Match an, und zwar zwischen Westerham und einer Weltauswahl aus Bruckmühl, Kroatien, Unterfranken und der Slowakei.
Die Westerhamer haben gesiegt.

 

Zeit war's dann, dass es endlich wieder mal was zum Essen gab.

Die Nacht war ruhig! 
 

 

 

Der Montag
 
   

Nach dem Frühstück stand der Besuch bei Martin auf der Baustelle an.
Er richtet sich seinen Altersruhesitz her. Das wird wohl noch eine Zeit lang dauern.
Schnell noch ein Abschiedsfoto vom alten Auto und dann ab Richtung Heimat.

 

Bereits nach den ersten 30 km mußten wir in der Kreisstadt Brezno einen dringenden Stop einlegen, da Alen unbedingt zum Friseur mußte. Wozu wußte keiner.

Wir überbrückten die 10 Minuten mit einer Kaffeepause.   

Alen vorher ...


... und nachher

Nach ungefähr 200 km trafen wir in Bratislava ein.
    Die Hauptstadt  wollten wir natürlich auch  noch mitnehmen.
Das war selbst für unsere Slowaken etwas Neues
.
Nach einer kurzen Besichtigungstour und einer letzten Mahlzeit machten wir uns auf die letzte Etappe unserer Reise.

 

Fazit

Alles in allem war es wieder mal ein gelungener Ausflug!

Nicht nur wegen des Preises von 90 Cent für eine Halbe,

und der 3,56 für den vegetarischen Teller,

nicht nur wegen der herrlichen Landschaft,

sondern wegen der hervorragenden Organisation von Martin

und der Gastfreundschaft seiner Familie und Freunde

hatten wir vier Tage lang Gaudi.

Dakujem Martin - Dovidenia v Zavadka

 

                                                Bernhard    Martin                                                                 Albert
                                                    Sahin                       Frank   Wulff
                         Alen    Michal          Schorsch   Schorsch                                  Anderl   Andi